Abteilungsleiter:
Frank Lehnen
Teutonenstr. 3
46325 Borken
Tel. 02861/3982
E-Mail Frank.Lehnen@jc-borken.de
Im Jahre 1882 entwickelte der Japaner Jigiro Kano aus der alten, ursprünglich nur von den Samurai praktizierten Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung Jiu-Jitsu, eine neue Form des sportlichen Zweikampfes.
Auf gefährliche Angriffs- und Verteidigungstechniken wurde verzichtet. So wurden insbesondere Schläge und Stöße mit Armen
und Beinen entfernt und Hebeltechniken in ihrer Anwendung begrenzt. Hinzu kamen Übungen des Fallens. Kano gab seinem System den Namen JUDO (sanfter
Weg).
Das Prinzip des Judozweikampfes besteht darin, mit minimalen eigenem Krafteinsatz die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Die Kraft des Gegners wird dabei mittels Wurf- und Grifftechniken geschickt ausgenutzt, sein Zug wird mit Druck, sein Druck wird mit Zug beantwortet und bringt ihn so aus dem Gleichgewicht. Auch ein erheblich größerer und stärkerer Gegner kann so leicht geworfen werden, wenn er die Grundprinzipien des JUDO nicht beherrscht.
Jede Judoübung wird mit einem Partner und nicht gegen einen Gegner durchgeführt, für dessen Fortschritt man sich ebenso verantwortlich fühlt, wie für den eigenen. Somit dient das Training auch einer inneren Weiterentwicklung durch gegenseitiges Helfen und Verstehen.
Das DOJO:
Im Idealfall findet das Judotraining in einem DOJO (wörtlich: Platz zum Üben des Weges) statt. In einem DOJO gibt es eine gewisse Raumaufteilung, so daß die vier Seiten des DOJO eine besondere
Bedeutung haben. Die Ehrenseite eines DOJO, KAMIZA (wörtlich: 'Göttersitz'), befindet sich gegenüber dem Eingang. Dort hängt dann auch in der Regel ein Bildnis des JIGORO KANO oder des
DOJO-Begründers oder ähnliche Sinnbilder. Auf der rechten Seite vom Eingang befindet sich dann YOSEKI, der Sitz der Lehrer, und auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich SHIMOSEKI, die
Schülerseite. An der Eingangsseite ist letztlich SHIMOZA, der Platz für Besucher. Generell sind KAMIZA und YOSEKI die Seiten für Offizielle, Ehrengäste und Lehrer.
Der Gruß:
Am Anfang sowie am Ende jeder Trainingsstunde, ist Teil des Trainings. Der Gruß im Judo ist natürlich aus dem Asiatischen übernommen und ist die Verbeugung. Es gibt sie sowohl im Stand als auch -
formaler - im Kniesitz. Mit der Verbeugung bringt der Judoka zum Ausdruck, daß er sein Gegenüber als Partner akzeptiert, daß er die Regeln achten will und daß von jetzt ab alle Gedanken nur auf Judo
gerichtet werden.
Der Judoanzug:
Der Anzug eines Judoka wird JUDOGI genannt. Beim Judogi gibt es eine bestimmte Tragweise. Die Hose wird gut zugebunden, damit sie während des Trainings nicht rutscht. Der Gürtel (OBI), welcher die
Jacke zusammenhält, ist korrekt mit einem flachen Knoten zu binden.
Der Griff:
Judowürfe nennt man auf japanisch 'NAGE-WAZA', was soviel bedeutet wie 'Technik des Werfens' oder auch 'Kunst des Werfens'. Zum Werfen ist notwendig, daß der Partner mit den Händen gefaßt wird (=
KUMI KATA). Dabei erfaßt man mit der rechten Hand den Kragen (= ERI) der Jacke und mit der linken Hand wird der Jackenärmel gefaßt, etwa in Höhe des Ellbogens. Diese Form des Fassen ist der
sogenannte Grundgriff (ERI-KUMI-KATA) für die Rechtsausführung einer Technik.
Das Gleichgewichtsbrechen:
Der Judoka muß auch verstehen, die Wurftechnik in einem günstigen Moment anzuwenden. Es ist an dem Werfenden (TORI) diesen günstigen Moment herbeizuführen. Zum einen durch Bewegung und zum anderen
durch Gleichgewichtsbrechen (KUZUSHI). Mit dem Gleichgewichtsbruch bringt man den Fallenden (UKE) in eine labile Position, die es dann TORI ermöglicht, ohne großen Kraftaufwand, UKE zu werfen. Die
acht Hauptrichtungen für das Gleichgewichtsbrechen (= HAPPO-NO-KUZUSHI) sind: nach hinten, nach hinten rechts und links; zur Seite rechts und links; nach vorn, nach vorn rechts und links.
Die Wurfphasen:
Eine Wurftechnik gliedert sich in mehrere Phasen.
1. Phase: Der Griff (KUMI-KATA).
2. Phase: Das Gleichgewichtsbrechen (KUZUSHI)
3. Phase: Hineindrehen in den Wurf (= TSUKURI)
4. Phase: Die labile Position des Partners auszunutzen und die 5. Phase vorbereiten.
5. Phase: Werfen (KAKE) des Partners.
Für UKE kommt noch eine weitere Phase hinzu, das Fallen (Ukemi).
Bewegungsvorgaben:
Es gibt acht verschiedene Bewegungsvorgaben, die von TORI und UKE beherrscht werden müssen. Aber nicht jede der 8 Bewegungsvorgaben finden bei jeder Wurftechnik Anwendung, sondern zu den
verschiedenen Wurftechniken gehören auch verschiedene Bewegungsvorgaben. Das hängt zum einen mit bestehenden Judoprinzipien zusammen und zum anderen mit der auszuführenden Technik selbst.
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Das Stehen und die Bewegung auf der Matte
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KATA: |
Vor Beginn seiner ersten internationalen Judo-Sommerschule vom 7. - 12. August 1932 setzte sich Alfred Rhode mit dem Gründer des Kodokans in Tokio, Herrn Professor Jigoro Kano, in
Verbindung. Er teilte ihm mit, dass er beabsichtige die Technik des europäischen Judo durch die Schaffung dieser jährlich im Sommer abgehaltenen Lehrgänge zu fördern, zu denen er auch japanische
Lehrer wie Koizumi, Tani, Ishiguro, Dr. Kitabatake, Otani, Dr. Kitayama und Hano Rhi einzuladen gedenke. |
"Der Beitrag des Judo zur Erziehung" Der Zweck dieser Zeilen ist, Ihnen in den Hauptzügen zu erklären, was Judo ist. |
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Kleines Judo-Lexikon
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[E] [F] [G]
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[K] [L] [M] [N]
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[T] [U] [V] [W] [X]
[Y] [Z]
A | |||
Ai-yotsu | gleiche Auslage beider Kämpfer | Ashi | Fuss, Bein |
Ashi-gatame | mit Hilfe des Bein (Fuss, Knie) hebeln | Ashi-guruma | Knierad |
Ashi-waza | Bein-, Fusstechniken | Ayumi-ashi | normales Gehen, bei dem sich die Füssewechselseitig überholen |
Awasete | zusammengenommen | ||
B |
|||
Barai/harai | fegen, wischen | ||
D |
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Dan | Meistergrad | De | herauskommen, vorkommen |
De-ashi-barai | Fussfegen, den vorkommenden Fuss weiterleiten | Dojo | "Ort zum üben des Weges", Übungshalle |
E |
|||
Eri | Kragen | ||
F |
|||
Fumikomi | eindrehen | Furyo | Freude an der Natur und Naturbeobachtung |
Fusegi | Verteidigung | Fusen Gachi | Sieg durch Nichtantreten des Gegners |
G |
|||
Gaeshi | von Kaesu, zurückgeben; hier kontern | Gake | einhängen |
Garami | beugen, verdrehen | Gari | sicheln |
Goshi/Koshi | Hüfte | Guruma | Rad |
H |
|||
Hadaka | frei, nackt | Hadaka-jime | freies, nacktes Würgen |
Hane | federn, emporschnellen | Hane-goshi | Hüftspringwurf |
Hane-makikomi | schnelles Einrollen | Hansoku-make | Disqualifikation |
Hara-gatame | mit Hilfe des Bauchs hebeln | Harai | fegen |
Harai-goshi | Hüftfegen | Hikkomi | hineingehen |
Hikkomi-gaeshi | erlaubter Übergang zur Bodenlage | Hiza | Knie |
Hiza-gatame | mit dem Knie hebeln | Hiza-guruma | Knierad |
Hon | Haupt, hier: Grundform | ||
I |
|||
Ippon | Punkt, vorzeitiger Sieg | Ippon-seoi-nage | Punkt-Schulterwurf |
J |
|||
Judo | sanfter (nachgebender) Weg | Juji | Kreuz, über Kreuz |
Juji-gatame | Kreuzhebel | Juji-jime | Kreuzwürgen |
K |
|||
Kami | vom Kopf her | Kami-shiho-gatame | Kopfvierer, vom Kopf her festhalten |
Kansetsu-waza | Hebeltechniken | Kata | Schulter, Form, Eins |
Kata-gatame | Schulter-Haltegriff | Katame | fixieren, unbeweglich machen |
Kata-guruma | Schulternad | Kata-te-jime | mit einer Hand würgen |
Kenka | Streit | Kenka-yotsu | gegengleiche Auslage; Rechtskämpfer gegen Linkskämpfer |
Kesa | Schärpe | Kesa-gatame | Schärpen-Haltegriff |
Kinsa | kleinster Vorteil | Ko | klein |
Koka | kleine Wertung | Komi | von komu: hineingehen |
Koshi-guruma | Hüftrad | Koshi-waza | Hüfttechniken |
Ko-soto-gake | kleines äusseres Einhängen | Ko-soto-gari | kleine Aussensichel |
Ko-uchi-gari | kleine Innensichel | Ko-uchi-maki-komi | kleines inneres Mitfallen |
Kuchiki | wörtlich: »ein morscher Baum« | Kuchiki-taoshi | »einen morschen Baum umdrücken« |
Kumi-kata | Form des Greifens, Grifftechnik | Kuzushi | Gleichgewichtbrechen |
Kuzure | Variante, Abart | Kuzure-kesa-gatame | Variante des Schärpen-Haltegriffs |
Kyu | Schülergrad | ||
M |
|||
Mae | vorwärts, vorne | Mae mawari ukemi | Judorolle vorwärts |
Mae-ukemi | Fallübung vorwärts | Mate | Stop; unterbrechen |
Maki | einrollen | Maki-korni | einrollen |
Mata | Schenkel | Mokuso | »Schweben der Gedanken», konzentrieren |
Morote | mit beiden Händen | Morote-gari | mit beiden Händen sicheln |
Morote-seoi-nage | Schulterwurf mit beiden Händen | ||
N |
|||
Nage | werfen | Nage-no-kata | die Form des Werfens |
Nage-waza | Wurftechnik | ||
O |
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O | gross | O-goshi | grosser Hüftwurf |
Okuri | beide | Okuri-ashi-barai | beide Beine fegen, Fussnachfegen |
Okuri-eri-Jime | vom Rücken mit beiden Kragen würgen | Osae-komi | Haltegriff |
O-soto-gari | grosse Aussensichel | Otoshi | stürzen, niederfallen |
O-uchi-gari | grosse Innensichel | O-guruma | grosses Rad |
R |
|||
Randori | Kampfübung, Übungskampf | Rei | grüssen; Kommando zum Gruss |
Renraku | kombinieren | Renraku-waza | Kombinationstechniken |
Ritsu-rei | Grüssen im Stehen | ||
S |
|||
Sankaku-jime | Würger mit den Beinen | Sankaku-gatame | mit den Beinen halten oder hebeln |
Sankaku | Dreieck | Sasae | stoppen, halten |
Sasae-tsuri-komi-ashi | Fussstopwurf, Hebezugfusshalten | Se | Rücken |
Seoi | auf den Rücken nehmen | Seoi-nage | Schulterwurf |
Shiai | offizieller Wettkampf | Shido | Belehrung, Bestrafung |
Shiho | vier Punkte | Shime-waza | Würgetechniken |
Shisei | judomässiges Stehen | Sono-mama | »Nicht bewegenl« |
Sore-made | Kampfende, wörtl.: »Bis dahin!» | Soto | aussen |
Soto-maki-komi | äusseres Mitfallen | Sukei | Schaufel |
Sukui-nage | Schaufelwurf | Sumi | Ecke |
Sumi-gaeshi | Eckenkippe | Sutemi | sein Gleichgewicht opfern/aufgeben |
Sutemi-waza | Opfertechniken | ||
T |
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Tachi | Stand | Tai | Körper |
Tai-sabaki | Körperdrehungen | Tate | vertikal, senkrecht, längs |
Taoshi | umdrücken | Te | Hand |
Te-waza | Handtechniken | Toketa | Haltegriff gelöst |
Tokui-waza | Spezialtechnik, Lieblingstechnik | Tomoe | wirbeln |
Tori | Angreifer, Ausführender | Tsugi-ashi | die Füsse nachziehen, ohne dass sie sich überholen |
Tsuri | angeln, Hebezug | ||
U |
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Uke | an ihm wird die Technik ausgeführt | Ukemi | Fallübung |
Uki | schweben | Uki-gatame | Schwebe-Haltegriff |
Uki-goshi | Hüftschwung | Uki-otoshi | Schwebesturz |
Uki-waza | Schwebewurf | Ura-nage | Rückwurf; Wurf nach hinten |
Ushiro | rückwärts, nach hinten | Ushiro-goshi | Hüftgegenwurf |
Ushiro-kesa-gatame | rückwärtiger Schärpen-Haltegriff | Ushiro-ukemi | Fallübung rückwärts |
Utsuri-goshi | Wechsel-Hüftwurf | Utsuri | wechseln, auf die andere Seite |
W |
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Waki | Körperseite | Waki-gatame | mit Hilfe der Körperseite hebeln |
Waza | Technik | Waza-ari | halber Punkt |
Y |
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Yakusoku-geiko | Üben nach Absprache | Yoko | seitlich, ueitwärts, Seite |
Yoko-gake | seitliches Einhängen | Yoko-goruma | Seitrad |
Yoko-otoshi | Seitsturz, den Partner zur Seite stürzen | Yoko-shiho-gatame | Seitvierer |
Yuko | mittlere Wertung im Wettkampf | ||
Z |
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Za-rei | Grüssen im Knien | Za-zen | Fersensitz |